Du hast mit Sicherheit bereits von MDMA oder Ketamin in Bezug auf Parties gehört.

Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs…

Psychedelische Substanzen wie Psilocybin, MDMA und Ketamin offenbaren in den letzten Jahren zunehmende Möglichkeiten in der Psychotherapie. Nachdem sie über Jahrzehnte aufgrund ihres Missbrauchspotenzials und rechtlicher Beschränkungen in Verruf geraten waren, rücken sie nun wieder in den Fokus der Forschung.

In diesem Artikel wird beleuchtet, was die psychedelische Therapie auszeichnet, wie sie in der Psychotherapie eingesetzt wird und welches Potenzial diese Substanzen für die Zukunft der Psychiatrie bieten.

Was ist Psychedelische Therapie?

Psychedelische Therapie bezeichnet die kontrollierte Anwendung von psychoaktiven Substanzen in einem therapeutischen Umfeld, um das psychische Wohlbefinden zu fördern. Dabei werden Substanzen wie Psilocybin (der in „Magic Mushrooms“ enthaltene Wirkstoff), MDMA oder Ketamin in geringen Dosen verabreicht, um tiefe, oft als „transzendent“ beschriebene Bewusstseinszustände zu induzieren. Diese Zustände können den Zugang zu verdrängten oder verborgenen Gefühlen und unbewussten Konflikten ermöglichen, die durch konversative Gesprächspsychotherapie oft schwer zugänglich sind.

Während der Sitzungen werden die Patienten von geschulten Therapeuten begleitet, die ihnen helfen, das Erlebte zu reflektieren und die gewonnenen Einsichten in ihr Leben zu integrieren. Anders als bei konventionellen Psychopharmaka steht bei der psychedelischen Therapie nicht die regelmäßige Einnahme der Substanz im Vordergrund, sondern die intensive Verarbeitung der psychedelischen Erfahrung, in der Regel im Rahmen mehrerer aufeinander aufbauender Sitzungen.

Seit wann werden Psychedelika in der Psychotherapie verwendet?

Die Geschichte der psychedelischen Therapie reicht zurück bis in die 1950er Jahre, als Substanzen wie LSD (Lysergsäurediethylamid) und Psilocybin als Ergänzungen in der Psychotherapie in Betracht gezogen wurden. Forscher wie Albert Hofmann, der Entdecker von LSD, und andere Fachkundige sahen in Psychedelika eine Möglichkeit, Patienten nachhaltig zu heilen.

Mit der Gegenkultur der 1960er Jahre und dem zunehmenden Freizeitgebrauch dieser Substanzen kam es jedoch zu einer gesellschaftlichen Gegenbewegung, die schließlich in einem Verbot der meisten Psychedelika mündete. Die Forschung stagnierte bis in die 2000er Jahre, als eine neue Generation von Wissenschaftlern begann, sich wieder verstärkt mit dem therapeutischen Potenzial psychedelischer Substanzen auseinanderzusetzen.

Ketamin: Ein Pionier in der modernen psychedelischen Therapie

Eine der ersten Substanzen, die in den letzten Jahren das Comeback der psychedelischen Therapie eingeleitet hat, ist Ketamin. Ursprünglich als Medikament für die Tiermedizin entwickelt, wird Ketamin mittlerweile zur Behandlung therapieresistenter Depressionen eingesetzt. Es wirkt auf die Glutamat-Rezeptoren im Gehirn, was schnell zu einer signifikanten Verbesserung der Stimmung führen kann und das oft schon nach wenigen Stunden.

Anders als bei klassischen Antidepressiva, die Wochen oder Monate benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten, berichten Patienten bei Ketamin von einer schnellen Linderung ihrer Symptome.
In der psychedelischen Therapie wird Ketamin in niedrigen Dosen verabreicht, um den Patienten in einen veränderten Bewusstseinszustand zu versetzen, in dem sie ihre Gefühle und Gedanken neu ordnen können.

Psilocybin-Therapie bei Depressionen

Psilocybin, der aktive Bestandteil von „Magic Mushrooms“, hat in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erlangt. Es wurde von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA als „Breakthrough Therapy“ für therapieresistente Depressionen eingestuft, was auf sein großes Potenzial hinweist. Klinische Studien haben gezeigt, dass Psilocybin bei vielen Patienten eine deutliche und langanhaltende Linderung der depressiven Symptome bewirken kann. Es induziert intensive Bewusstseinszustände, die als tiefgreifend und transformativ beschrieben werden. Diese Erfahrungen können den Patienten helfen, sich von belastenden Denkmustern zu lösen, verdrängte Gedanken wiederzuentdecken und dadurch neue Perspektiven auf ihr Leben zu gewinnen.

MDMA-Therapie bei PTBS

MDMA wird derzeit als Therapieansatz für Patienten mit schweren traumatischen Erfahrungen erforscht. In Kombination mit einer intensiven Psychotherapie kann MDMA helfen, die emotionale Reaktivität zu reduzieren und das Vertrauen zwischen Patient und Therapeut zu stärken.

Dies ermöglicht es Patienten, traumatische Erlebnisse zu konfrontieren und zu verarbeiten, ohne von überwältigenden Angstgefühlen beeinträchtigt zu werden. Erste Ergebnisse klinischer Studien sind vielversprechend: Viele Patienten berichten von einer dauerhaften Verbesserung ihrer Symptome nach nur wenigen Sitzungen.

Fliegenpilz in der Therapie

Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) mit den Wirkstoffen Muscimol und Ibotensäure wurde traditionell in schamanischen Ritualen eingesetzt und erzeugt ebenfalls veränderte Bewusstseinszustände. In der modernen Forschung wird sein Potenzial für die Behandlung von Angststörungen und Schlafproblemen untersucht, da er auf GABA-Rezeptoren im Gehirn wirkt.
Beispielsweise berichten Menschen im Rahmen von Fliegenpilz-Retreats, sich besser öffnen zu können. Das hilft dabei, seinen Ängsten zu begegnen und diese mit seinen Mitmenschen zu teilen.

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Ausblick: Die Zukunft der psychedelischen Therapie

Die Erforschung von Psychedelika in der Psychotherapie steht noch am Anfang, aber die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Einrichtungen wie das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und die Ovid Clinic in Berlin führen zunehmend Studien durch, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Substanzen weiterzuerforschen. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren weitere Substanzen wie Ayahuasca in die klinische Forschung einbezogen werden.

Heute gelten Psychedelika als vielversprechende Option zur Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen, insbesondere dort, wo herkömmliche Therapieansätze oft an ihre Grenzen stoßen.

Mit zunehmender Akzeptanz und neuen gesetzlichen Regelungen könnte die psychedelische Therapie schon bald zu einer wertvollen Ergänzung in der Behandlung psychischer Erkrankungen werden. Die Renaissance der psychedelischen Therapie könnte dabei helfen, tiefgreifende Veränderungen im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie herbeizuführen und Patienten neue Hoffnung auf Heilung zu geben.