Ursprünglich in der Anästhesie und Intensivmedizin eingesetzt, erobert Ketamin mittlerweile die Rave-Szene als Partydroge.

Doch wie kommt das? Wie gefährlich ist der Konsum von Ketamin? Und vor Allem welche Möglichkeiten bringt die Droge mit sich?

All diese Fragen und noch mehr werden dir in diesem Artikel beantwortet.

Grundlegende Informationen zu Ketamin

Erstmals synthetisiert wurde Ketamin durch den amerikanischen Chemiker Calvin L. Stevens im Jahr 1962 als Anästhetikum.

Übrigens: Stevens arbeitete damals für die Firma Parke-Davis, welche heute ein Teil von Pfizer ist.

Im Jahr 1965 wurde Ketamin erstmals an einem Menschen getestet, woraufhin die FDA (US-amerikanische Food and Drug Administration) Ketamin 1970 für die Anwendung als Anästhetikum zuließ.

Erstmals häufiger wurde Ketamin im Vietnamkrieg als Narkosemittel für Soldaten aufgrund seiner einfachen Anwendung verwendet.

Doch nicht nur das ist ein Vorteil von Ketamin in der medizinischen Anwendung, es hält anders als andere Narkosemittel die Atemwege offen und verringert so die Gefahr einer Atemlähmung.

Konsum von Ketamin

Die Wirkung von Ketamin hängt stark von der Dosis und Art des Konsums ab. Bei der Art des Konsums wird unterschieden zwischen intravenös, intramuskulär und dem nasalen oder oralen Konsum.

  • intravenös: schneller Wirkungseintritt nach ca. 1 Minute, Wirkungsdauer ca. 10–20 Minuten
  • intramuskulär: Wirkungseintritt nach ungefähr 5 Minuten, Wirkungsdauer ca. 30–45 Minuten
  • nasal/oral: Wirkungseintritt nach 15–30 Minuten, Wirkungsdauer ca. 1–2 Stunden

Auf Partys wählen Konsumenten den nasalen Konsum von Ketamin, da er am längsten Wirkung mit sich bringt und einfacher ist als die anderen Alternativen.

Bei akuten medizinischen Notfällen wird Ketamin intravenös verabreicht, aufgrund des schnellen Wirkungseintritts. So lässt sich das Mittel auch besser dosieren.

Die intramuskuläre Injektion ist die Methode, welche bei kürzeren Eingriffen oder Patienten mit Problemen bei der intravenösen Injektion gewählt wird. Außerdem wird sie in der Veterinärmedizin genutzt & gilt als einfachere der zwei Methoden.

Wie wirkt Ketamin?

Ketamin wird auf Parties meist in Form von Pulver nasal konsumiert. Hierbei empfinden Konsumenten grundsätzlich angenehme Gefühle, da Ketamin in niedrigen Dosen zu einer gesteigerten Ausschüttung von Dopamin führt. Interessant an Ketamin ist, dass es eine dissoziative Wirkung zwischen Körper und Bewusstsein hervorruft. Konsumenten fühlen sich also, als würden sie dabei sein, ihren Körper zu verlassen. Diese Wirkung entsteht durch das Blockieren der NMDA-Rezeptoren im menschlichen Hirn, welches durch Ketamin verursacht wird.
Ketamin wirkt also antagonistisch am ionotropen Glutamat-NMDA-Rezeptorkomplex. Dieser spielt eine wichtige Rolle für die Signalübertragung von Nervenzellen.

Ketamin-Dosis

Die Dosis von Ketamin ist je nach Verwendungszweck unterschiedlich, hier eine Auflistung von üblichen Dosen im jeweiligen Anwendungsbereich:

Medizinische Nutzung

1. Anästhesie (chirurgische Eingriffe):

Dosis: 1–4,5 mg/kg intravenös (i.v.) oder 6,5–13 mg/kg intramuskulär.

Ziel: vollständige Bewusstlosigkeit und Schmerzfreiheit.

2. Schmerztherapie (subanästhetische Dosis):

Dosis: 0,1–0,5 mg/kg als Infusion.

Ziel: Behandlung von chronischen Schmerzen (z. B. neuropathische Schmerzen).

3. Therapie von Depressionen:

Dosis: 0,5 mg/kg über 40 Minuten.

Ziel: Akutbehandlung bei therapieresistenten Depressionen oder Suizidgedanken.

Rekreative Nutzung (illegale Anwendung)

1. Leichte Rauschzustände („Party-Dosis“):

Dosis: 10–30 mg nasal (Schnupfen) oder 0,1–0,5 mg/kg

Wirkung: Leichte Euphorie, veränderte Wahrnehmung, Entspannung.

2. Mittlere Rauschzustände (dissoziative Erfahrung):

Dosis: 30–75 mg nasal oder 0,5–1 mg/kg

Wirkung: Dissoziation, visuelle Halluzinationen, verzerrte Raumwahrnehmung.

3. Hohe Rauschzustände („K-Hole“):

Dosis: >75 mg nasal oder >1 mg/kg

Wirkung: Tief dissoziativer Zustand, Gefühl der Loslösung vom Körper, oft unangenehm oder beängstigend.

Risiken von Ketamin

Der Konsum von Ketamin birgt mehrere Risiken, insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung. Akut kann es zu Verwirrung, Halluzinationen und Übelkeit führen.

Bei höheren Dosen besteht die Gefahr von Atemdepression und Bewusstlosigkeit, nicht umsonst wird dieses Mittel in der Intensivmedizin verwendet. Chronischer Missbrauch kann kognitive Beeinträchtigungen, Gedächtnisprobleme und Abhängigkeit verursachen. Langfristig kann Ketamin die Blase und Nieren schädigen, was zu schmerzhaften Zuständen wie der sogenannten „Ketamin-Zystitis“ führt.

Psychische Nebenwirkungen wie Angstzustände oder Depressionen können auftreten, besonders bei Menschen mit Vorerkrankungen. Trotz seines therapeutischen Potenzials, etwa bei Depressionen oder Schmerzen, erfordert der Einsatz strenge medizinische Kontrolle, um Missbrauch und gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Illegale & unbeaufsichtigte Nutzung erhöht die Risiken erheblich.

Woher kommen die ganzen Memes?

Falls du dich fragst, woher die ganzen Ketamin-/Pferde Memes auf deinem Instagram Feed stammen, hier eine kurze Erklärung…

Ketamin wurde, wie du nun bereits weißt, als Anästhetikum für Tiere, insbesondere größere, wie Pferde entwickelt. Der Missbrauch dieses ursprünglich für Tiere entwickelten Medikaments wird in Memes humoristisch aufgegriffen indem man sich über den absurden Zusammenhang lustig macht oder darstellt, dass Menschen sich nach dem Konsum wie ein Pferd fühlen.

Sogar Rapper wie Yung Hurn machen sich über den Zusammenhang lustig, z.B. im Namen seines Albums ,,Crazy Horse Club Mixtape, VOL.1“

Jetzt weißt du Bescheid 😉

Verkanntes Potenzial? Wie Ketamin Depressionen heilt:

Ketamin zeigt großes Potenzial in der Behandlung schwerer Depressionen und anderer psychischer Erkrankungen. Es wird häufig in Form von intravenösen Infusionen oder als Nasenspray (sogenanntes Esketamin) verabreicht, was eine schnelle Wirkung ermöglicht.

Seine Wirkung beruht auf der Beeinflussung des Glutamatsystems, speziell der NMDA-Rezeptoren, was zu einer erhöhten neuronalen Plastizität führt.

Das heißt, dass Nervenverbindungen im Gehirn verändert, beziehungsweise neu geordnet werden können. Dadurch können neue Verbindungen im Gehirn entstehen, die dabei helfen, negative Denkmuster zu durchbrechen.

Besonders bei therapieresistenten Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) zeigt Ketamin beeindruckende Ergebnisse. Es eröffnet neue Perspektiven, indem es Symptome lindert und Menschen ermöglicht, effektiver an langfristigen therapeutischen Lösungen zu arbeiten.

Wo ist Ketamin legal?

Ketamin ist weltweit für medizinische und veterinärmedizinische Zwecke legal, für den Freizeitgebrauch jedoch in den meisten Ländern illegal.

Es gibt jedoch Länder, in denen der Besitz von Ketamin nicht als Straftat angesehen- oder der Freizeitgebrauch oft toleriert wird.

Beispiele dafür sind:

  • Portugal: Seit der Entkriminalisierung von Drogen im Jahr 2001 wird der Besitz von Ketamin nicht mehr als Straftat, sondern als Verwaltungsdelikt behandelt. Hier drohen also keine Gefängnisstrafen, lediglich Bußgelder oder Beratungsprogramme.
  • Mexiko: Auch hier ist Ketamin im Rahmen medizinischer Zwecke legal. Der Besitz größerer Mengen oder Handel werden jedoch strafrechtlich verfolgt. Kleinere Mengen Ketamin werden bei Kontrollen meist toleriert.
  • Kolumbien: Auch in Kolumbien ist Ketamin für den Eigengebrauch entkriminalisiert. Das Mitführen bzw. der Besitz größerer Mengen der Substanz bleibt jedoch weiterhin verboten.

In Deutschland ist Ketamin für den Freizeitgebrauch illegal, wird jedoch auch hierzulande in der Medizin genutzt.

Fliegenpilz als legale Alternative

Da Ketamin in Deutschland als Partydroge illegal ist, sehnen sich einige Leute nach legalen Alternativen, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Der Fliegenpilz bietet hierzu eine gute Alternative, da er angstlösend & auflockernd wirkt.

Doch kommt der Pilz für dich überhaupt in Frage?

Suchst du nach einer Wirkung, welche dich selbstbewusster macht und von Ängsten löst, dann ist der Fliegenpilz das Richtige für dich.

Für welche Menge Fliegenpilz du dich entscheidest, hängt ganz von dir und dem gewünschten Effekt ab.

Microdosing im Bereich von 0,5-2g kann bereits angstlösend wirken und dich selbstbewusster auftreten lassen. Genaueres dazu in unserem Blog-Beitrag 😉

Bei einer Dosis im Bereich von 2-7g solltest du schon einen bewusstseinsverändernden Rausch erleben.

Fazit: Pferdemedizin oder Wundermittel?

Ketamin hat wirklich das Potenzial, bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen zu helfen, vor allem, weil es schnell wirkt und bei therapieresistenten Fällen oft eine echte Erleichterung verschafft.

Es hat allerdings auch Risiken, weshalb es nur unter kontrollierten Bedingungen und in einem medizinischen Umfeld eingesetzt werden sollte.

Wenn du es auf diese Weise anwendest, kann es ein starkes Werkzeug sein, um Symptome zu lindern und neue Wege zur Heilung zu eröffnen. Wichtig ist, dass du es bewusst konsumierst und auf keinen Fall missbrauchst, denn der richtige Umgang ist entscheidend für den Erfolg und die Sicherheit der Behandlung.